LEBENSLAUF
Thomas Bernhard Seiler
wurde 1925 in Dietikon bei Zürich geboren. Nach Erwerb des
eidgenössischen Maturitätszeugnisses am Collège St.
Michel, Fribourg (Schweiz) 1945, absolvierte er einen vollen philosophischen
und theologischen Studiengang an der Universität Fribourg und in Rom (Abschluss
1953).
Danach begann er als Erzieher und Lehrer zu arbeiten und schrieb sich an der Universität Fribourg für das Studium der Fächer Mathematik, Physik, Botanik und Französische Literatur ein, um das schweizerische Sekundarlehrerpatentzu erwerben. Im Nebenfach belegte er die Lehrveranstaltungen für Psychologie.
Nachdem er 1960 das Lehrerpatent
für die genannten Fächer erhalten hatte, entschloss er sich, seinen
philosophischen Interessen nachzugehen
und eine Dissertation in
Erkenntnistheorie zu schreiben. Bei einem Studienaufenthalt an der
Sorbonne in Paris (1961) lernte
er Jean Piaget kennen und begann sich mit seiner Theorie auseinanderzusetzen. 1963 folgte er einer
Einladung von Hans Aebli an die Freie Universität
Berlin und schloss dort 1964 das Studium der Psychologie mit dem Diplom ab.
Nachdem er ebenfalls an der Freien Universität Berlin eine
theoretisch-empirische Dissertation zum Begriff der Reversibilität in der
Theorie Jean Piagets eingereicht hatte, wurde er dort 1966 zum Dr. phil.
promoviert. Nach fünfjähriger Tätigkeit
als Hochschulassistent in Konstanz und Berlin wurde er 1971 als Professor für Psychologie an die Freie Universität
Berlin berufen. 1976 wechselte er an die Technische Universität Darmstadt
und forschte und lehrte dort bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1993. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte lagen im Bereich der Kognitionsentwicklung. In den letzten Jahren
reaktivierte er seine frühen erkenntnistheoretischen
Interessen und
beschäftigte sich unter anderem intensiv mit Begriffs- und Bedeutungstheorien.